Soll der Staat Geld für Autobauer locker machen?

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    • Ich finde es immer wieder Interessant wie einige Leute mit Verschleuderung von Steuergeldern keine Probleme haben.

      Na klar, rettet Opel und danach alle Trittbrettfahrer die auch noch Geld haben wollen.
      Und wenn dann immer noch Steuergelder sinnlos verballert werden sollen, schick den Amis noch ein Paar Kameraden in den Irak und Afghanistan.

      Ich frage mich, wie viele noch für eine Opel Rettung währen, wenn das Geld dafür direkt aus euren eigenen Taschen kommen würde.
    • Hallöchen

      Keine leichte Frage.

      Bei ca. 25000 Arbeitsplätzen wird sicherlich niemand einfach sagen: scheiss egal.

      Aber OPEL ist ein amerikanisches Unternehmen. Gewinne gehen nach Amerika, Verluste werden in Deutschland steuerlich geltend gemacht.

      Wenn das Unternehmen aus dem GM-Konzern abgekoppelt werden könnte und als eigenständige Firma agieren könnte, würde ich sagen: helfen.

      Geht aber wohl wegen Lizenzen und anderer Umstände nicht.
      Geld geben, damit es nach Übersee transferiert wird, nein Danke.

      Meine Meinung.

      viele Grüße
      WIDAR
    • Ich glaube für die 4 bis 5 Milliarden kann man locker die gesamte Belegschaft in Rente schicken. Fänd ich cooler als die Kohle amerikanischen Nieten in Nadelstreifen zu überlassen...
      :)
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von @slam ()

    • Original von Widar
      Hallöchen

      Keine leichte Frage.

      Bei ca. 25000 Arbeitsplätzen wird sicherlich niemand einfach sagen: scheiss egal.

      Aber OPEL ist ein amerikanisches Unternehmen. Gewinne gehen nach Amerika, Verluste werden in Deutschland steuerlich geltend gemacht.

      Wenn das Unternehmen aus dem GM-Konzern abgekoppelt werden könnte und als eigenständige Firma agieren könnte, würde ich sagen: helfen.

      Geht aber wohl wegen Lizenzen und anderer Umstände nicht.
      Geld geben, damit es nach Übersee transferiert wird, nein Danke.

      Meine Meinung.

      viele Grüße
      WIDAR


      Erstmal: Ich bin grundsätzlich deiner Meinung!

      Abkoppeln im Ganzen von Gm wird so erstmal nichts, dafür bräuchte Opel einen finanzstarken Investor ... im Moment kann man entweder nicht oder man will nicht (so z.B. Daimler). Aber es können Teile von Opel durchaus abgekoppelt werden, bzw. eine Kooperation mit GM gemacht und Opel als grundsätzlich eigenständiges Unternehmen erhalten werden, dazu wäre allerdings eine finanzielle Abkopplung von GM notwendig, da Opel (noch) zu stark als DEUTSCHE Tochtergesellschaft eingebunden ist.

      Auf jeden Fall ist es wichtig, dass ein Abfluss in die USA verhindert werden muss, man muss aber auch sehen, dass an dem Autobauer ziemlich viele mittelständische und kleine Unternehmen hängen, man spricht in der Gänze der Zulieferer, Spediteuren etc. bei Opel von einem Mitarbeitervolumen von 300.000 Beschäftigten.

      Es ist aber schon schlimm, dass Opel so ungefähr das einzige Fahrzeugbauunternehmen von GM ist, das schwarze Zahlen schreibt und es nun so aussichtslos - obwohl es gerade wieder richtig berauf ging nach dem Imagedesaster vor 10 Jahren - AUSSIEHT, obwohl sich gerade konkurrenzfähige Produkte im Portfolio von Opel befinden.

      Daher muss nun eine mindestens finanzielle Abtrennung von GM erfolgen, damit Opel mit Staatshilfen weiterbestehen kann (wobei es sowieso die Frage ist, ob Opel überhaupt ganz untergehen würde, ein Untergang passiert bei solch großen Unternehmen nicht einfach), denn niemand möchte das sauer erwirtschaftete Geld und neue Schulden nach Amerika pumpen.
    • ich habe mir net alles durchgelesen aber ist bestimmt auch schon als Argument genommen worden!

      Nein, warum? -> Darum :P

      nein also ich finde man sollte den Wettbewerb aufrecht erhalten! Und dann kann man nicht die eine Firmer Verstaatlichen und die andere net!
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    • Es gibt mehrere Facetten die in eine Entscheidung einfließen:

      1. Politische Facette
      Die Politiker sind gezwungenermaßen Stimmenmaximierer und müssen eine bestimmte Macht vor ihren Wählern projezieren. Dies erreichen sie am ehesten, wenn sie sich als Retter profilieren können, unabhängig davon ob sie es gut machen oder nicht. Die Politik wird daher immer in irgendeiner Art und Weise helfen wollen, wenn nicht auf Bundesebene, dann auf Landesebene (siehe NRW-Ministerpräsident Rüttgers bei GM in Amerika) oder sogar noch auf Kommunalebene.

      2. Emotionale Facette
      Eine große mehr oder weniger traditionsbewusstes und prägendes Unternehmen geht pleite. Da stecken nicht nur die Jobs der OPEL-Arbeiter, der Zulieferer und der örtlichen Unternehmen drin, sondern überwiegend die Gefühle der Menschen. Einfach so, ohne die Möglichkeit zur Einflussnahme die Stütze und Sicherheit zu verlieren führt zu extremen Gefühlen. "Wer nicht für mich ist, ist gegen mich" (und damit mein Feind). Nur die wenigsten Gemüter sind in solchen Situationen in der Lage, rationale Entscheidungen nachzuvollziehen und diese vorurteilsfrei zu bewerten.

      3. Wirtschaftliche Facette
      Eine Pleite (oder auch Insolvenz) ist eine öffentliche Erklärung, seinen laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen zu können (meist langfristige Liquidität (und damit Kassenbestände und Bankbestände) gleich null). Die Insolvenz ist der letzte und einzigste Weg, das Unternehmen und die daran hängenden Jobs vorbereitet abzuwickeln.
      Unternehmen müssen erfolgreich und ertragreich sein, um langfristig die Existenz des Unternehmens (und die daran hängenden Jobs, etc.) zu sichern. Vom wirtschaftlichen Standpunkt aus hat ein Unternehmen nur dann eine Daseinberechtigung, wenn es dem Kapitalgeber eine adäquate (nachhaltige) Rendite verspricht und leisten kann.
      Dem Automobilriesen GM fällt es wahrscheinlich schwer, überhaupt vernünftig die Situation von OPEL zu erfassen bei all den ganzen Zweckgesellschaften, innerbetrieblichen Leistungsverrechnungen und Abhängigkeiten der Produkten.

      Sollte es zu einer Entscheidung kommen, ob der Staat OPEL stüzt, so wird dies eher eine unter politischen als unter wirtschaftlichen Aspekten getroffene Entscheidung sein.
      2010: SXPS 1655
      2007: XPS M1530
      2006: Inspiron 6000
      2002: Inspiron 8000

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Carmir ()

    • Original von Kefff
      ich habe mir net alles durchgelesen aber ist bestimmt auch schon als Argument genommen worden!

      Nein, warum? -> Darum :P

      nein also ich finde man sollte den Wettbewerb aufrecht erhalten! Und dann kann man nicht die eine Firmer Verstaatlichen und die andere net!


      Also falls sich das verstaatlichen auf Opel bezieht, Opel soll nicht verstaatlicht werden, sondern nur Kapital und Bürgschaften erhalten.

      Zu 1: Ich finde es ganz gut, dass darüber ob Opel Hilfen erhalten soll diskutiert wird und nicht wie normalerweise einfach gleich eine (teuere) politische Show hingelegt wird (ist leider häufiger so).

      Zu 2: Deswegen braucht man auch jemanden, der das einigermaßen unabhängig wirtschaftlich bewerten kann, da sind die Professionellen der Branche gefragt. Die Entscheidung muss rational fallen, auch wenn es schmerzt. Dass Mitarbeiter gehen werden MÜSSEN ist sowieso klar, die Frage ist nur ob es "nur" ein paar Tausend sind oder gleich die gesamte Belegschaft.

      Zu 3: Glücklicherweise braucht Opel das Geld nicht für eine kurzfristige Liquidität, sondern - wie sich der Opel Chef ausdrückt - eine Art Sicherheitsschirm um im Notfall auch kurzfristig liquide zu sein und das laufende Geschäft zu sichern. Die Frage ist, inwiefern der Adam Opel GmbH das Anlagevermögen gehört oder GM einen Anteil daran hat. Im schlimmsten Fall könnte es sein, dass man sich erstmal freikaufen muss, bevor man von einem (wenigstens teilweise) unabhängigen Unternehmen sprechen kann. Allerdings ist auch eine Insolvenz eine Chance für eine Neuordnung des Unternehmens genauso kann auch alles abstürzen. Untergehen wird Opel nie ganz, vor allem nicht da das Unternehmen Gewinne erwirtschaftet.

      Im Grunde ist es wichtig, dass alle jetzt getroffenen Maßnahmen nachhaltig sind, die nächsten Generationen (und ich) werden das mittragen müssen, denn es werden die Schulden von heute und die Steuern von morgen eingesetzt. Daher ist die Frage, wie teuer es wird, im ersten Moment mögen sich 3,3 Milliarden viel erscheinen (es sind im Moment ja auch 9 Millarden im Gespräch, aber nicht bestätigt), aber wenn man diese 3,3 Milliarden auf die sich nachziehende vergrößerte Masse von Sozialhilfen angewiesenen Bürger von Opel und den Zulieferern anrechnen wären mittel- und langfristig 3,3 Millarden wesentlich weniger an Aufwendungen, als für den "Unterhalt" der neuen Arbeitslosen nötig wären.

      Nun ja, bleibt zu hoffen, dass eine gerechte und vor allem rationale Entscheidung getroffen wird ... leider könnte sich aber gerade diese Diskussion zu Wahlkampfstoff entwickeln, und daher auch SEHR SEHR TEUER werden ...
    • Ich glaube nicht, dass Opel mit Gewinn arbeitet. Ich halte das für Schönrederei um die Entscheidung Geld vom Staat zu bekommen zu begünstigen.
      Wie kann eine Firma, die Jahrzehnte eine falsche Modellpolitik gemacht hat Gewinne einstreichen? Gerade bei Automobilherstellern ist bekannt, dass die Entwicklung von neuen Fahrzeugen und das Aufbauen neuer Produktionsstraßen so viel Geld kostet, dass Unmengen Fahrzeuge erst mal verkauft werden müssen um die Gewinnschwelle zu erreichen?
      Opel hat gerade mal ein Model, welches neu auf dem Markt ist, und nach eigenen Angaben gut verkauft wird(Zahlen darüber, die von Experten kommentiert wurden = Fehlanzeige!).
      Mich würde es nicht wundern wenn in 2-3 Monaten dann mitgeteilt würde, wenn die Weltwirtschaftskrise nicht "plötzlich" über uns eingebrochen wäre, hätten wir vielleicht in 2 Jahren mit diesem Model Gewinne gemacht...
      Es gibt m.E. keinen Grund Aussagen von GM Glauben zu schenken.
      Wenn ich mir vorstelle, dass GM den Wert von Patenten, die sie zuvor verpfändt hat, in eine neu zu gründente Firma einbringen wollte, grenzt das für mich an einen Betrugsversuch. Übrigens dürften die Patente nichts mehr wert sein, wenn Opel pleite geht!
      Wenn Opel Gewinne machen würde, würden da eine Menge Interessenten Schlange stehen, die diese Bude kaufen wollen!
      XPS M1530 > T9300 > 4GB RAM > GeForce 8600GT 256MB GDDR³ > WXGA+ > Vista Ultimate

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von @slam ()

    • Ein weiteres Problem im Bezug auf eine politisch gewollte Unterstützung ist auch darin zu sehen, dass die Hilfen des Staates nicht darauf aus sind, das Unternehmen langfristig wieder zu sanieren und konkurrenzfähig zu machen, sondern um das Unternehmen abzuwickeln (siehe Steinkohlenbergbau).

      Steinkohle hatte damals angeblich keine Zukunft gehabt und dennoch werden Milliarden an Steuergeldern dareingesteckt, um die Jobs der Menschen dort zu sichern. Es hat mal jemand ausgerechnet, dass wenn jedem Mitarbeiter einfach so sein bisheriges Gehalt direkt ausbezahlt bekommen hätte, es auf Dauer günstiger wäre als das Unternehmen zu unterstützen.

      Gerade der Ausstieg aus der Atompolitik macht es jedoch in den nächsten 10 Jahren notwendig, wieder in Kraftwerke welche die elektrische Grundlast bereitstellen zu investieren. Den langfristig gesehen ist Atomenergie wirtschaftlich ein Spiel mit den höchsten Risiken.

      Für eine ordentliche und nachhaltige Politik der Subventionen und Unterstützungen sind da einfach zu viele Politiker mit zu vielen unterschiedlichen Interessen beteiligt. Und daraus entwickelt sich dann ein Kompromis, mit dem keiner Zufrieden ist, aber als gemeinsame politische Entscheidung in höchsten Tönen gelobt wird.

      Unter den gegebenen politischen Entscheidungen wird es wahrscheinlich auch für OPEL schwierig werden, sich eindeutig von GM in allen Belangen auf reiner Vertragsbasis zu trennen und unabhängig zu werden. Der Staat ist zudem nicht in der Lage nachhaltig existenzsichernd zu wirtschaften. Den dafür wäre es ja erforderlich, das der Staat sich nur auf das Mitspracherecht als Aktionär beschränken müsste, und das lässt sich der bestimmt nicht gefallen.
      2010: SXPS 1655
      2007: XPS M1530
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      2002: Inspiron 8000

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Carmir ()

    • Opel macht Gewinne, vor allem auch mit dem Verkauf von Corsa und Insignia, das Problem ist nur, dass sich keiner ein Pferd in den Stall holen will, das keine Beine hat, denn das hat Opel nicht: Die Patente, Rechte und vor allem auch die Teile kommen von GM, die werden ja parallel für Opel, Vauxhall, Saturn, Saab etc. produziert. D.h. wenn jemand Opel übernähme wären zwar Produkte und die Produktionsstellen genauso wie Mitarbeiter vorhanden, nur leider müsste man die Teile von GM kaufen ODER einen riesigen Aufwand betreiben um neue Fahrzeuge zu entwickeln - das kostet dann auch wieder Milliarden. Dazu kommt, dass Opel nicht Gewinne in zweistelliger Milliardenhöhe macht, sondern im Grunde gerade aus den roten Zahlen raus ist und zwar bescheidene, aber Gewinne erwirtschaftet.

      Man darf das nicht verkennen, das ist nicht einfach mit Geld getan und die produzieren weiterhin die gleichen Autos, da gibt es viele verschiedene Patente, Rechte, Teilezulieferungen etc ... das ist das Problem, Opel ist zu stark mit GM verwoben und z.B. Daimler hält sich zurück, da die zwar Gewinne erwirtschaften, aber kurz- und mittelfristig nicht wissen, wie sich die Gewinn- und Absatzsituation entwickelt, also hält man erstmal das Geld zusammen.

      EDIT: Außerdem bräuchte man einen anderen Autokonzern als Käufer, der das Know-How hat, damit umzugehen. Als letztes müsste er noch sehr finanzstark sein und von Autokonzernen in der Größenordnung, die das leisten könnten, gibt es nur eine sehr überschaubare Menge.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von carcraxx ()